Forschungsprojekte im Überblick



Pflege-IT  Modellprojekt zur Einbindung der Pflegeeinrichtungen in die Telematikinfrastruktur gemäß § 125 SGB XI

Die pflegerische Betreuung ist geprägt durch ein vielgegliedertes Versorgungsspektrum von ambulanten, teil- und vollstationären Leistungsbereichen, einer entsprechend komplexen Qualifizierungsstruktur sowie durch eine hohe vertrags- und sozialleistungsrechtliche Divergenz. Deutlichen Einfluss hat die sektorale Trennung insbesondere zwischen Akutklinik (§ 39 SGB V) und der Langzeitpflege gem. SGB XI. Hier sind verbesserte Kooperationsformen von besonderer Bedeutung.
Davon betroffen sind rund 4,1 Millionen pflegebedürftige Menschen. Davon wurden 0,8 Millionen Pflegebedürftige in Pflegeheimen (20 %) und 3,3 Millionen Pflegebedürftige zu Hause (80%) versorgt, einschließlich 1 Mio. pflegebedürftiger Menschen mit einer vollständigen oder anteiligen Versorgung seitens der ambulanten Pflege- und Betreuungsdienste (Statistisches Bundesamt 2019). Besondere Bedeutung hat die Sicherung der Versorgung von Patient:innen nach der Krankenhausbehandlung, die eine Weiterversorgung bei vorliegender oder entstandener Pflegebedürftigkeit benötigen.

Aktuell werden Dokumente aus dem Krankenhaus, die der Pflegedienstanbietende zur lückenlosen Weiterversorgung benötigt werden via Fax oder E-Mail mitunter auch auf dem Postweg versandt. Hier ist der Pflegedienst in der Regel veranlasst, sich mit erheblichem Zeitaufwand die notwendigen Informationen, die zur Weiterversorgung relevant sind, per Telefon, Fax oder E-Mail zu organisieren. Dies führt zu zeitlichen Verzögerungen und zu Informationslücken. Eine Lösung für diese Problematik soll durch die Integration der Telematik in der Pflege mit Hilfe des Modellprogramms in der Versorgungsregion Berlin Nordost erprobt und ausgewertet werden.
Weitere Informationen zum Projekt Pflege-IT finden Sie hier.

 

KI@Home

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einer stetig alternden Bevölkerung nimmt die Vereinzelung der Haushalte zu. Um den Menschen in ihrem Wohnumfeld ein sicheres Wohnen zu ermöglichen, will dieses Projekt die Gefahren von Stürzen, Stoffwechsel- und Kreislaufentgleisungen frühzeitig erkennen, um Krankenhauseinweisungen entgegenzuwirken. Ziel dieses Projektes ist es, in den ambulanten Einrichtungen des Pflegewerks in Berlin, München und Brandenburg gemeinsam mit der AOK Nordost und Bayern ein selbstlernendes System für den Einsatz im altersgerechten Wohnen zu erproben. Hierzu wurden Kooperationsverträge mit der Forschungsgruppe für Geriatrie der Charité sowie Technologiepartnern aus der Sensorik und Telematik geschlossen. Um die individuellen Eintrittswahrscheinlichkeiten von Ereignissen (zum Beispiel Stürzen, etc.) vorhersagen zu können, sollen entsprechende Risikofaktoren mit EDV-gestützten Mitteln identifiziert werden, somit können die Pflegebedürftigen bzw. ihre Angehörigen vor derartigen Risiken frühzeitig gewarnt werden. .
Weitere Informationen zum Projekt KI@Home finden Sie hier.
 

ProDigA

Der komplexe Versorgungsbedarf von Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern wie bspw. Schlaganfall oder Multipler Sklerose kann nicht von einem einzigen Dienstleister allein erbracht werden, sondern lediglich von interdisziplinär arbeitenden Teams. Bis dato gelingt es jedoch kaum, aus der Analyse der systemischen Organisationslehre eine Versorgung durch unterschiedliche Fachkräfte „aus einer Hand“ zu organisieren. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des Forschungsprojekts ProDigA ein onlinebasiertes Versorgungsnetzwerk aufgebaut, in dem die unterschiedlichen Dienstleister, Fachkräfte und Patienten über einen Koordinator verbunden sind. Dieses individuelle Dienstleistungsnetzwerks, bietet die Grundlage zur Förderung der Patientenautonomie und der Selbstständigkeit.
Weitere Informationen zum Projekt ProDigA finden Sie hier.

 

BloG³

Aktuell werden im deutschen Gesundheitswesen patientenbezogene Daten durch unterschiedliche Akteure unabhängig voneinander erhoben und verwaltet. Die von unterschiedlichen Institutionen im Gesundheitswesen erhobenen und in heterogenen Systemen verteilt gespeicherte Informationen erzeugen ein fragmentiertes Bild der patientenbezogenen Gesundheitsdaten. Insbesondere bei der Überleitung eines Patienten z. B. von einer stationären Krankenhausbehandlung in die Reha, Pflege oder das häusliche Umfeld sowie bei der interdisziplinären Behandlung durch mehrere Akteure kommt es hierbei zu Medien- und Informationsbrüchen. Durch den Einsatz von Blockchain-Technologie kann eine übergreifende Lösung geschaffen werden, welche den Zugewinn von Datensouveränität für den Patienten mit einem hohen Grad an Datenverfügbarkeit verbindet. Hiermit können Informationslücken geschlossen und die Versorgung verbessert werden.
Weitere Informationen zum Projekt BloG³ finden Sie hier.

 

ArNe

Das Forschungsprojekt ArNe untersucht die Einsatzmöglichkeit von Robotik zur pflegerischen Unterstützung, in der ambulanten (einschließlich der Betreuung in Pflege-Wohngemeinschaften)  Versorgung.
Ziel ist es die Versorgung von Personen mit Motoneuronenerkrankungen, welche  in der eigenen Häuslichkeit mit einem  umfassenden, dem individuellem Bedarf angepassten und modular-technikbasierten Versorgungsarrangement (stepped care), für die Grund-, Behandlung- und Assistenzpflege sicher zu stellen.
Die Einsatzfelder werden im Laufe des Projekts für einen Robotikeinsatz untersucht, demonstriert und evaluiert.
Weitere Informationen zum Projekt ArNe finden Sie hier.

 

ROBINA

Zur Unterstützung von Pflegebedürftigen mit ALS wird im Projekt ROBINA eine neuartige Leichtbaurobotik entwickelt, die zum Ziel hat spezifische Aufgaben der Assistenz- und Grundpflege auf ein technisches Assistenzsystem zu übertragen. ROBINA kann mithilfe verschiedenster Steuerungsoptionen (durch Arm , Sprach-, Gesten- bis hin zu Augensteuerung) aktiviert werden. Die intensiv- und palliativpflegerischen Überleitungs- und Versorgungsprozesse werden auf einer digitalen Managementplattform koordiniert und allen autorisierten Beteiligten zur Verfügung gestellt. Das Projekt ROBINA beinhaltet eine umfassende ethische und rechtliche Begleitung der nutzerorientierten Entwicklung.
Weitere Informationen zum Projekt ROBINA finden Sie hier.


 

SUSTAIN

Das SUSTAIN-Projekt hat zum Ziel, die integrierte Versorgung für ältere Menschen mit komplexem Bedarf an gesundheitlicher und sozialer Pflege sowie Betreuung zu verbessern. Im Fokus stehen Menschen über 65, die in den eigenen vier Wänden leben und betreut werden. Dabei sollen Versorgungssettings entwickelt und im Rahmen internationaler Abstimmung erprobt werden, um so insbesondere Krankenhauseinweisungen und Umzüge in ein Pflegeheim vermeiden zu helfen. Das Entlassmanagement erfährt dabei besondere Aufmerksamkeit.
Weitere Informationen zum Projekt SUSTAIN finden Sie hier.

 

 

 

DREAMING

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie wurden über drei Jahre in sechs europäischen Ländern die unterschiedlichen Betreuungs- und Behandlungsleistungen für ältere Menschen in einer Vergleichsstudie analysiert, neue Versorgungsstandards insbesondere mit Blick auf die Implementierung innovativer Telematik-Infrastrukturen entwickelt und in einer kontrollierten Verlaufsstudie erprobt. Bei positiven Wirksamkeitsnachweisen können diese neuen Versorgungsarrangements für ältere Menschen in die Regelfinanzierung der verschiedenen Länder transferiert werden.
Weitere Informationen zum Projekt DREAMING finden Sie hier.

 

 

 

RENEWING HEALTH

Der Renewing-Health-Ansatz soll das Versorgungsmanagement für insbesondere pflegebedürftige und ältere Patienten auf eine völlig neue, innovative Basis stellen, indem Teile des Behandlungsprozesses von einer institutionellen Umgebung der Akutversorgung in eine häusliche Pflege- und Behandlungsumgebung übertragen werden (außerklinische Versorgung). Dies erfolgt bei gleichbleibender oder besserer Pflege- und Lebensqualität, wobei durch Vernetzung die Ressourcen im Gesundheitswesen effizienter genutzt werden sollen. Dieser Ansatz dient als Beitrag eines Paradigmenwechsels im Gesundheitswesen.
Weitere Informationen zum Projekt RENEWING HEALTH finden Sie hier.

 

 

 

UNITED4HEALTH

Im Rahmen einer RCT-basierten wissenschaftlichen Studie werden über drei Jahre die unterschiedlichen Betreuungs- und Behandlungsleistungen in einer europäischen Vergleichsstudie analysiert mit dem Ziel, neue Versorgungsstandards insbesondere mit Blick auf die Implementierung integrierter sowie technikbasierter Pflege- und Behandlungsformen zu entwickeln, um diese in einer kontrollierten Verlaufsstudie zu erproben und  nachfolgend in die Regelversorgung zu transferieren.
Weitere Informationen zum Projekt UNITED4HEALTH finden Sie hier.


 

Kontakt

Pflegewerk Berlin GmbH
Projektwerk


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14055 Berlin

Tel.: 030 / 13 88 74 10
Fax: 030 / 13 88 74 111