Projekttitel

Implementierung der Telematikinfrastruktur gem. § 125 SGB XI in einem regionalen Versorgungsnetz der ambulanten und stationären Pflege in Berlin Nord-Ost (ITiV)
 

Förderung/Förderbereich

GKV Spitzenverband gem. § 125 SGB XI Modellvorhaben in der Pflege
 

Projektziel

Die Digitalisierung und die Technologieentwicklung z.B. der Sensorik oder Robotik in der Pflege stellt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der damit einhergehenden steigenden Zahl der Pflegebedürftigen und dem Mangel an Fachkräften einen zentralen Bei-trag zur Lösung aktueller Herausforderungen dar. Dies führt zur Verbesserung der Versor-gungsqualität und der besseren Ressourcenverteilung in der Pflege und im Gesundheitssystem überhaupt.

Im Mittelpunkt des Modellvorhabens steht die Überwindung von Versorgungsproblemen in der Pflege aufgrund

• unzureichender Kooperationen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung und
• mangelnder Vernetzung der Informations- und Kommunikationssysteme zwischen Pflege, Vertragsärzt:innen, Sozialdienst der Krankenhäuser einschließlich Entlassmanagement gem. § 39 Abs. 1a SGB V und weiteren Leistungserbringern insbesondere aus dem Bereich der Heilmittelversorgung.

Mit dem Ziel der Versorgungsverbesserung soll in dem Modellvorhaben eine umfassende Anbindung und Integration der Pflege in die bestehende Telematikinfrastruktur zusammen mit den Vertragsärzt:innen und Krankenhäusern erprobt und verstetigt werden.

Im Einzelnen sind folgende Ziele vorgesehen:
   1.    Einsatz und Erprobung eines zentralen, digitalen Versorgungsplans
   2.    Die Integration der Überleitungsbogens in der Pflege
   3.    Übersicht und Transparenz über die Versorgung für alle Prozessbeteiligten
   4.    Kontinuierliche Fortschreibung des Pflegestatus im Rahmen einer zentralen Datenplattform.

Zielgruppe des Modellvorhabens sind Patient:innen sowie deren Betreuende, die u.a. nach der stationären Krankenhausbehandlung, bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit oder einer ge-sundheitlichen Verschlechterung auf Pflegesachleistungen für ambulante oder stationäre Pflege gem. des Pflegeversicherungsgesetztes XI und in der Versorgung auf Heil- und Hilfsmittel sowie auf häusliche Krankenpflege gem. § 37 SGB V angewiesen sind. Diese stellen die primäre Zielgruppe dar und stehen im Fokus einer lückenlosen und sicheren Weiter-versorgung durch den ambulanten Pflegedienstanbietenden. Der Anwenderkreis umfasst dabei alle pflegebedürftigen Versicherten der Kranken- und Pflegekassen innerhalb der Mo-dellregion, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, medizinische Versorgungszentren, Haus- und Fachärzt:innen, zwei Krankenhäuser, Heil- und Hilfsmittelerbringer sowie weitere für die Pflege relevante Servicepartner.
Eine enge Kooperation mit den Pflegestützpunkten ist vorgesehen.
 

Länder

Das Projekt ist bezogen auf das Bundesland Berlin, soll aber mit Blick auf Transferergebnisse einen bundesweiten Modellcharakter erfüllen.

Berlin   

Das Modellvorhaben bezieht sich auf die Region Berlin Nordost mit dem Sana Klinikum in Lichtenberg. Ferner sollen auch Krankenhäuser anderer Bezirke, wie z.B. die Charité in Steglitz oder das Paulinen Krankenhaus in Charlottenburg mit eingebunden werden.

Indikation

Das Modellvorhaben betrifft die pflegebedürftigen Versicherten aller Kranken- und Pflegekassen, mit Versorgungsbedarf der Grund- und Behandlungspflege, dies ohne speziellen Indikationsbezug, dabei insbesondere auch Entlasspatient:innen aus den beteiligten Krankenhäusern.
 

Kooperationspartner

Technikpartner:
C & S Computer und Software GmbH, Sana Kliniken, Praxen, Praxisnetz, MVZ, Therapieeinrichtungen

Versorgungspartner:

Ambulante Pflege
a) Pflegewerk Berlin GmbH - Sozialstation Friedrichshain (in Kooperation mit der Sozialstation Wedding)
b) Pflegewerk Berlin GmbH - Intensivpflege der Sozialstation Charlottenburg

Stationäre Pflege
a) Pflegewerk Senioren Centrum gGmbH - Wisbyer Straße (Pankow)
b) Pflegewerk Senioren Centrum Haus Pappelhof gGmbH

Vertragsärztliche Versorgung
a) Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Mediplus Gesundheitszentrum GmbH in Kooperation mit dem Gesundheitszentrum Springpfuhl in Marzahn.
b) Kooperierende Haus- und Fachärzt:innenpraxen im regionalen Versorgungsnetz Praxisnetz Nord-Ost

Heilmittelversorgung:
a) Physio- und Logopädische Versorgung der Mediplus Therapie und Rehabilitation TUR GmbH
b) NeuroNetzwerk Berlin

Krankenhäuser:
a) Krankenhaus Lichtenberg (Sana Klinikum OZK)
b) Charité Berlin (UKBF)

Stand 3.3.2022