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Es ist Samstag Morgen an einem Winterwochenende, über Nacht ist viel Schnee gefallen. Das Telefon des Pförtners am Blumberger Damm 231 klingelt und er wird gefragt, ob der Winterdienst ordentlich geräumt hätte. "Nein, richtig sicher seien die Wege draußen nicht", so die Antwort. 10 Minuten später sind 2, 3 Ehrenamtliche ohne Aufforderung vor Ort, schippen Schnee und streuen die Wege, damit "ihren" Bewohnern nichts passiert, wenn sie nach draußen gehen wollen.

Das ist nur ein Beispiel von vielen für das unbeschreibliche Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer am Blumberger Damm. Am 1. März 2006 begann Koordinatorin Marianne Seuken ihr Ehrenamt mit 2 Freiwilligen an der Pforte. Heute, 5 Jahre später,  hat sie alle Hände voll zu tun, um die vielfältigen Aufgabenbereiche zu koordinieren. Unter ihrer Regie ist die Kleiderkammer entstanden, eine für alle Marzahner Bürger willkommene Einrichtung, wo für eine kleine Spende sehr gut erhaltene Kleidung erstanden werden kann, es gibt die mittlerweile berühmte Fahrradwerkstatt, hier werden defekte Fahrräder repariert  und gegen eine kleine Spende abgegeben, die Pforte ist seit Beginn rund um die Uhr 24 Stunden an 7 Tagen der Woche besetzt, die diversen Beschäftigungsangebote, wie Nährunde, Bastelrunde usw. werden dankbar von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern angenommen, an der Redaktionskonferenz der Hauszeitung nimmt ein harter Kern regelmäßig teil, der Garten wird liebevoll gehegt und gepflegt, die Küche hat sich unter Leitung des Ehrenamtes fast zu einem kleinen Extraunternehmen gemausert: allein im Jahr 2010 wurden 170 Veranstaltungen angeboten, bei denen 1910 Personen bewirtet wurden.

Nicht ganz ohne Stolz verkündete Marianne Seuken zur Jubiläumsfeier am 1. März die Zahl der bisher geleisteten ehrenamtlichen Stunden:es waren insgesamt 150.690 Stunden!

So viel freiwilliger Einsatz, so viel Engagement muss gefeiert werden, aber eben auf typische Art des Ehrenamtes... Es war für alle selbstverständlich, dass die geladenen Gäste von Ehrenamtlichen bedient wurden, das französische Buffet mit z.b. Lachs- und Lauchquiche, Toulouser Cassolet, Tomaten-Camembert-Tarte, Petit Fours usw. wurde von Cateringchefin Gabi geplant, sogar die Deko wurde selbst gebastelt. Um 15 Uhr begann der öffentliche Teil mit einer sehr festlichen Ansprache des Geschäftsführers Dr. Georgios Giannakopoulos, der sichbei allen herzlich für ihren Einsatz bedankte und besonders die “Zeitspender” ehrte, die seit Beginn im Jahr 2006 dabei sind: Brigitte Rosenthal, Dieter Szugs, Dieter Brotmann, Gabi Feiler, Claudia Buchholz, Birgit Luksch und Rolf Sausmikat.

Regionalleiterin Karin Gehre hielt im Anschluss eine bewegende Rede, in der sie sich für die großartige Unterstützung vom Ehrenamt bedankte. Es waren auch viele Kolleginnen aus der Verwaltung gekommen, einige Pflegedienstleitungen waren da, die die Hilfe des Ehrenamts würdigten. Alle zusammen haben dafür gesorgt, dass sich das Ehrenamt nun die lang gewünschte Musikanlage leisten kann. Aber das Ehrenamt wäre nicht das Ehrenamt, hätte es nicht auch wieder etwas zu geben. Jahrelang wurden die Einnahmen aus der Kleiderkammer gesammelt, um sie einem guten Zweck zu Gute kommen zu lassen. Das Theodorus Hospiz  befindet sich im selben Gebäude in der 6. Etage, so lag es nahe, am Jubiläumstag der Geschäftsführerin des Hospizes, Petra Hildebrandt, die Spende in Höhe von 555 Euro zu übergeben, worüber sie sehr gerührt war und sich sehr freute.

Nachdem Marianne Seuken in ihrer Rede viele Anekdoten aus 5 Jahren Ehrenamt zum besten gab und dabei nicht an Lob für ihre Schützlinge sparte, kam Boris Hirschmüller, der für das musikalische Rahmenprogramm zuständig war, endlich zu seiner Überraschung. Er hat schon bei diversen Festen am Blumberger Damm gespielt, oft zusammen mit seiner Tochter Tanja, die 7 malige Siegerin des Bundeswettbewerbs ” Jugend musiziert” ist.  Mit ihr hatte niemand gerechnet, und obwohl sie eigentlich bei einem anderen wichtigen Termin hätte sein sollen, hatte sie es sich nicht nehmen lassen, am Jubiläumstag des Ehrenamtes zum Blumberger Damm zu kommen. Das Ah und Oh und die Freude darüber waren riesig und sie begeisterte den ganzen Saal mit ihrem Können: Ob Flöte, Klarinette oder Saxophon, sie beweist immer wieder auf´s Neue, dass sie den Titel Bundessiegerin zu recht trägt.

Wir bedanken uns bei allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz!