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Bei Geburtstagsfeier eine Märchenkönigin gekrönt

Durchschnittsalter der Jubilare bei 84,7 Jahre

Das gibt´s doch nicht! sagte Irmgard Pasta, als sie bei der Geburtstagsfeier der St. Antoniusbewohner am vergangenen Mittwochnachmittag eine täuschend echte Königskrone auf ihr Haupt gesetzt erhielt.

Das Betreuungsteam und Einrichtungsleiterin Gerlinde Beiderbeck hatten sich etwas einfallen lassen zur unterhaltsamen Gestaltung des Nachmittags. Sie stellten alle 12 Geburtstagsjubilare aus den Monaten April und Mai persönlich mit einem Bild und einer kleinen Geschichte vor.

Es war einmal, so begann jede der biographischen Rückblicke. Runde Wiegenfeste feierten Elisabeth Kröll (95), Franziska Riedl (80), Erna Mitterreiter (85) und Erna Einberger (80). Während die Aprilgeborenen einen Altersdurchschnitt von 87,8 Jahren vermelden konnten, lag der bei den Maienkindern bei 80,4 Jahren. Das Durchschnittsalter beider Monate lag bei 84,7 Jahren.

Später galt es einiges zu raten und zu wissen aus der Welt der Märchen und es war erstaunlich, mit wie viel Fachwissen zu diesem Thema die Senioren da aufwarten konnten. Schließlich konnte die frische 83jährige Irmgard Pasta mit den meisten Punkten die Ehrung als Märchenkönigin für sich entscheiden.

Da gab es auch keine Neider unter den anderen Expertinnen, denn ihre Mitbewohnerin konnte just am Tag ihr Wiegenfest feiern und da haben ihr alle den Preis von Herzen gegönnt.

Die Küchenmitarbeiterinnen des St. Antoniusheims hatten eine Bananensahnetorte für die Jubilare gebacken und es gab auch Wein und Sekt für die Großmütter zu trinken, ganz wie im Märchen bei Rotkäppchen.

Das Erraten von einzelnen Figuren fiel natürlich nicht schwer, doch als aus den Geschichtensammlungen der Gebrüder Grimm nur einzelne Verse rezitiert wurden, die zusätzlich mit falschen Figuren beschrieben waren, wurde es kniffelig. Erstaunlicher Weise lösten die Hochbetagten auch diese Märchenprüfungen mit Bravour.

Etwas Nachhilfe in den Details der Erzählung vom Schneider, der mit Sieben auf einen Streich eine Prinzessin für sich gewann, mußte Gerlinde Beiderbeck dann doch geben. Denn ob es sieben Riesen waren, die sich selbst erschlugen oder ob es sieben Fliegen waren, die zwei Riesen aus dem Reich des Königs weg  schaffen sollten, das war den Senioren nicht mehr so genau in
Erinnerung.

Mit langvertrauten, passenden Liedern aus der Märchenecke wie z.B. Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald lag wirklich etwas märchenhaftes in der Luft an diesem Nachmittag im Altenheim St. Antonius und so war die Krönung einer Märchenkönigin ein zwingender Höhepunkt. Bei der nächsten Geburtstagsfeier im Juli, wird es eine neue Märchenkönigin geben oder dann vielleicht einen Märchenkönig?

(v. Walter Sendner)