Wissenswertes zum Thema Ernährung und Körpertemperatur

 Rund ums Essen

 

  • Der Geruchs- und Geschmackssinn gehen im Alter häufig etwas verloren. Würzen Sie die Speisen deshalb gut mit frischen Kräutern, Paprika, Pfeffer usw.
  • Ältere Menschen trinken gerne als Appetitanreger ein Gläschen Pepsinwein (ca. 20 ml).
  • Appetitlosigkeit kann physische Ursachen z.B. Schmerzen und psychische Ursachen wie Trauer oder Einsamkeit haben.
  • Jeder Mensch hat eine Vorliebe oder Abneigung gegen bestimmte Speisen, bitte berücksichtigen Sie sie.
  • Mehrere kleine (vier bis sechs) Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich genommen, sind besser bekömmlich als die oft üblichen drei Hauptmahlzeiten; ältere Menschen fühlen sich auch oft von großen Portionen abgeschreckt.
  • Um gut essen zu können, muß die Mundhöhle gesund erhalten werden. Regelmäßige Reinigung und ein gut sitzendes Gebiß, das auch getragen wird, tragen dazu bei.
  • Pürierte und breiige Nahrung sollte nur als Ausnahme angeboten werden. Durch fehlende Kautätigkeit (sie begünstigt eine Entzündung der Ohrspeicheldrüsen) wird hierbei zu wenig Speichel (er enthält Verdauungsenzyme) gebildet.
  • Bei bestimmten Erkrankungen z.B. Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Magen-, Nieren- und Leber-Galle-Erkrankungen, bei Fieber und Gicht kann eine Diät notwendig sein.
  • Bestehen Unklarheiten darüber, was und wieviel der Kranke essen darf, fragen Sie den Arzt. Ist eine spezielle Diät notwendig, können Sie auch bei Ihrer Krankenkasse um eine Ernährungsberatung anfragen.
  • Essen auf Rädern erleichtert vielen Menschen das Einnehmen von warmen Mahlzeiten zu Mittag oder die Durchführung einer Diät.
  • Spezielle Kochbücher bieten zusätzliche Informationen und Rezepte für Diäten.

 

Berücksichtigen Sie bei einer Schonkost folgende Einschränkungen

 

  • in Fett ausgebackene, geröstete oder gepökelte Speisen
  • fette Fleisch-, Fisch- und Käsespeisen
  • schwere Eierspeisen 
  • blähende und schwerverdauliche Gemüsegerichte aus Kohl sowie Hülsenfrüchte 
  • Harte, unreife Obstsorten, rohes Stein- und Kernobst, Nüsse
  • zu scharfe Gewürze und zu viel Salz
  • kohlensäurehaltige Getränke, aber auch Kaffee, schwarzer Tee und Alkohol.

Nicht alle der genannten Speisen müssen bei einer Schonkost gemieden werden, berücksichtigen Sie auch die individuelle Verträglichkeit bei Ihrem Angehörigen.

 

Tips und Tricks, wenn Sie Essen anreichen:

 

  1. Lüften Sie das Zimmer gut, der Kranke sollte sich die Hände waschen können.
  2. Stellen Sie Medikamente, die vor, während oder nach dem Essen eingenommen werden, in Reichweite.
  3. Lassen Sie den Kranken eine angenehme, bequeme Lage einnehmen: möglichst am Tisch, ansonsten unterstützen Sie Ihn, stellen das Kopfteil hoch und legen ein Kissen in den Rücken, so daß der Magen nicht zusammengestaucht wird. Ein Bettisch in richtiger Höhe wird über den Schoß des Kranken gestellt.
  4. Eine Serviette oder Handtuch schützen den Patienten und eventuell auch das Bett.
  5. Servieren Sie das Essen heiß. Bei langsam essenden Patienten bieten Sie Wärmeteller an. Prüfen Sie die Temperatur, bevor Sie Essen anreichen.
  6. Rutschfestes Geschirr und Besteck mit Spezialgriffen bieten eine gute Hilfe beim Essen. Strohhalme, Trinkbecher und Schnabeltassen können ebenfalls sehr hilfreich sein und Eigenständigkeit ermöglichen.
  7. Muß dem Kranken beim Essen geholfen werden, sollten immer seine eigenen Fähigkeiten noch so weit als irgend möglich genutzt werden, mehr Eigenständigkeit stärkt sein Selbstwertgefühl.
  8. Stellen Sie den Teller immer so ab, daß der Kranke ihn sehen kann. Benutzen Sie zum Nahrung anreichen einen Löffel, dessen Größe dem Mund des Kranken angepaßt ist und füllen Sie ihn nicht ganz. Halten Sie den Löffel dann so vor dem Mund des Kranken, daß er ihn selbst in den Mund nehmen kann. Ist der Kranke dazu nicht mehr in der Lage, schieben Sie vorsichtig den Löffel in den Mund und streifen die Nahrung an der Oberlippe ab. Dabei müssen Sie sicher sein, daß der Kranke noch gut schlucken kann. Bei Zweifeln reichen Sie erst einen kleinen Löffel mit Flüssigkeit.
  9. Verschluckt sich Ihr Patient ohne daß er abhusten kann, beenden Sie das Essen und informieren den Arzt. In den Bronchien und der Lunge verbleibende Speisereste können eine schwere Entzündung verursachen.
  10. Nehmen Sie sich immer Zeit, Geduld und Ruhe, setzen Sie sich zum Patienten und lassen ihn in Ruhe schlucken. Sonst fühlt er sich schnell gehetzt und mag nicht mehr essen. Nach jedem Essen sollte eine Mundhygiene durchgeführt werden.

Ein kleines "Nickerchen" nach dem Essen bekommt Leib und Seele gut, der Körper kann dann seine Verdauungsarbeit ungestört leisten, und der Geist kann sich entspannen. Der Körper beginnt Energie aus der Nahrung aufzunehmen, die er zur Bewältigung von Denkleistungen, körperlicher Arbeit, bei der Verdauungsarbeit und zur Aufrechterhaltung seines Wärmehaushaltes benötigt. 

 

Die Körpertemperatur

 

Im Gegensatz zu einigen Tieren benötigt der Körper des Menschen eine gewisse Körpertemperatur zur Erhaltung seiner Lebensfunktionen. Er ist in der Lage, seine Temperatur weitgehend unabhängig von seiner Umgebung aufrecht zu erhalten. Diese Temperatur liegt zwischen 36,7° C und 37,2° C mit einer Varianz von ein paar zehntel Grad im Lauf des Tages. Morgens ist sie am niedrigsten und steigt zum Abend hin an. Das Temperaturzentrum im Gehirn gewährleistet die Wärmeregulation und beeinflußt die Wärmebildung und Wärmeabgabe.

Die benötigte Wärme wird durch den Stoffwechsel und Muskelarbeit erzeugt. Unsere Wärme geben wir über Wärmestrahlung, Wärmeleitung und Wasserverdunstung über die Haut als Schwitzen und über die Lunge beim Atmen ab. Unsere Körpertemperatur wird zusätzlich beeinflußt durch Umgebungsfaktoren wie die Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftbewegung, unsere Kleidung und auch durch Bettwäsche. Wenn durch Störungen ein Mißverhältnis zwischen Wärmebildung und Wärmeabgabe entsteht, kommt es zu Temperaturunterschieden. Von Untertemperatur, auch Hypothermie bezeichnet, spricht man bei Werten unter 36,0° C. Sie kann durch einen Kreislaufkollaps, durch eine Unterfunktion der Schilddrüse, die Auszehrung des Körpers oder durch externe Abkühlung (sehr niedrige Außentemperaturen oder kaltes Wasser) verursacht werden.

 

Bei Temperaturerhöhungen wird eine Einteilung vorgenommen:

 

Man spricht bei axillarer Messung von

 

erhöhter (subfebriler) Temperatur           37,0-37,9°C
leichtem oder mäßigem Fieber           38,0-38,9°C
hohem Fieber           39,0-39,9°C
sehr hohem Fieber           ab 40,0°C
zunehmender Lebensgefahr           bei 42°C

 

Mit Temperaturerhöhungen reagiert der Körper auf krankheitsauslösende Ereignisse.