Körperpflege

Sie ist eine der Aktivitäten des täglichen Lebens, die der Unterstützung bedarf bei Krankheit, Leiden und mit zunehmendem Alter. Dabei ist es in westlichen Kulturkreisen üblich, die Körperpflege in geschützten Räumen, in denen die Intimsphäre gewahrt ist, durchzuführen. Übernehmen Angehörige die Pflege von Verwandten, können auch hier starke Barrieren bezüglich des Schamgefühls bestehen. Aufgrund der Intimität der Situation kann die Unterstützung der Körperpflege erschwert sein. Takt und Einfühlungsvermögen sind hierbei gefragt.

Wichtige Punkte, die es zu beachten gilt:

 

1. Das Wohlbefinden 
Frische, Sauberkeit und eine gepflegte Erscheinung sind in fast allen Kulturen hohe Werte. Außerdem bestimmten Art der Kleidung und die Pflege der äußeren Erscheinung des Selbstvertrauen.

2. Die Gesunderhaltung 
Körperreinigung dient der Verminderung übermäßiger Vermehrung von Mikrorganismen auf der Haut und erhöht ihre Widerstandskraft. Bei Massagen, Einreibungen und Temperaturreizen durch Wasser wird die Durchblutung der Haut gefördert. 

3. Die Aktivierung und Mobilisierung 
Bei der Körperpflege kann Aktivität gefördert werden, indem der kranke Mensch so viele Tätigkeiten als möglich selber ausführt, etwa, wenn er sich das Gesicht selber wäscht. 
Wenn das geschieht, spricht die Fachkraft von der Mobilisierung des Kranken. Dadurch wird eine Abhängigkeit des Kranken verringert, das Selbstwertgefühl gesteigert und die Beweglichkeit gefördert.

 

4. Kommunikation 
Während der Körperpflege können der Pflegende und der zu Pflegende über die Haut Kontakt aufnehmen und Zuwendung ausdrücken. 

Die Körperpflege muß jedem Kranken individuell angepaßt werden. Dabei sollte die Selbständigkeit des Kranken gefördert und ihm nur bei denjenigen Verrichtungen geholfen werden, die er alleine nicht gründlich ausführen kann.

Die Körperpflege sollte morgens vor dem Frühstück erfolgen, kann aber auch im Lauf des Tages durchgeführt. werden. Dann sollte dem Kranken allerdings morgens die Gelegenheit geboten werden, Gesicht, Hände und Zähne zu reinigen und Haare zu kämmen. Erfrischende Hände- und Gesichtswaschungen sollten während des Tages bei Bedarf angeboten werden. Das Ausmaß der Abendtoilette wird durch die Gewohnheiten des Kranken bestimmt. 

Mindeststandard sollte jedoch die Reinigung von Gesicht, Händen und Zähnen sein. Bevor mit der Körperpflege begonnen werden kann, sind immer erst allgemeine und spezielle Vorbereitungen zu treffen. 

 

Die allgemeinen Vorbereitungen zur Körperpflege sind

 

  • vor jeder Maßnahme ist der Kranke immer zu informieren. Die Information nimmt dem Kranken Unsicherheit und eventuelle Ängste der bevorstehenden Situation gegenüber
  • die Reihenfolge und die Gewohnheiten sollten möglichst eingehalten werden. Durch den gewohnten Ablauf der Tätigkeiten kann der Kranke die Situaton leichter annehmen
  • das Zimmer ist zu temperieren und Zugluft ist zu vermeiden 
  • das Bereitlegen von benötigten Pflegemitteln und frischer Wäsche in Griffnähe, damit während der Körperpflege unnötige Wege entfallen
  • die eventuelle Abschirmung der Kranken vor den Blicken anderer 
  • die Berücksichtigung der Wünsche des zu Pflegenden in Hinsicht auf Pflegemittel und die Wassertemperatur 


Auch hygienische Maßnahmen sind zu treffen
 

  • die Reinigung der Hände vor der Pflege 
  • das Ablegen von Schmuck (lange Ketten, Uhren usw.) 
  • der Schutz vor Handverletzungen durch Handschuhe. Infektionsvermeidung 
  • der Schutz des Kranken durch Schürze oder Kittel vor Infektionen und Nässe. 
  • Schutzkleidung sollte kochfest sein und nicht mit gewöhnlicher Wäsche zusammen im Schmutzwäschekorb aufbewahrt werden