Häufig gestellte Fragen

 

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um ehrenamtlich im Hospizdienst arbeiten zu können?

 

Eigentlich kann jeder Sterbende begleiten. Aber Sie sollten den Mut haben, sich offen mit diesem Thema auseinanderzusetzen - und das nicht nur theoretisch distanziert, sondern ganz persönlich. In unseren Vorbereitungskursen werden Sie auch über Ihr eigenes Sterben nachdenken. Nur so können Sie Sterbenden ein ernsthafter Gesprächspartner zu diesem Thema sein.

Um im Hospizdienst tätig sein zu können, müssen Sie vorher unseren oder einen vergleichbaren Vorbereitungskurs absolviert haben. Ausnahmen gibt es, wenn Sie aufgrund Ihrer beruflichen Qualifikation oder Erfahrung bereits zur Sterbebegleitung befähigt sind, oder wenn Sie sich außerhalb der Sterbebegleitung im Hospizdienst engagieren wollen.

Wir wünschen uns, dass Sie grundsätzlich bereit sind, Sterbende auch zu Hause, in ihrem Umfeld zu besuchen und zu begleiten. Ihre ersten Erfahrungen werden Sie aber in der Sicherheit stationärer Einrichtungen wie den Hospizen machen können.

Wenn Sie bereits in einem helfenden Beruf tätig sind, sollten sie besonders gut überlegen, ob Sie sich den beruflichen Problemen auch noch in ihrer Freizeit aussetzen wollen. Die Vorbereitungskurse eignen sich nicht zur beruflichen Weiterbildung und sollten auch nicht dazu missbraucht werden. Wenn Sie sich beruflich entwickeln wollen, nennen wir Ihnen gerne entsprechende Möglichkeiten.

Vielleicht haben Sie in einem persönlichen Trauerfall die Erfahrung gemacht, dass Sie Sterbenden hilfreich sein können. Diese Erfahrungen sind uns sehr willkommen, allerdings sollten sie eine gewisse Zeit zurückliegen. Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung Ihres Verlustes finden Sie nicht in den Kursen. Sie können sich aber gerne als Betroffener an uns wenden.

 

 

Wie viel Zeit muss ich für die Arbeit aufbringen?

  

Den Zeitaufwand bestimmt einerseits der- oder diejenige, die Sie begleiten und andererseits Sie selber. Sie werden vom Begleiteten Signale bekommen, die Ihnen sagen, wieviel Zeit er von Ihnen braucht. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass Sie sich selbst nicht überlasten. Ihre Familie und Ihr Beruf dürfen nicht unter Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit leiden. Zwischen lockeren telefonischen Kontakten aller paar Wochen bis hin zu täglichen Besuchen oder nächtlichen Sitzwachen ist prinzipiell alles denkbar.

Es kann vorkommen, dass Sie nach Abschluss einer Begleitung ein paar Wochen auf die nächste warten, weil es keine passende Anfrage gibt, oder weil Sie selbst eine Auszeit wünschen.

Unabhängig von den Begleitungen treffen sich alle Ehrenamtlichen einmal im Monat für drei Stunden zu Supervision und Fallbesprechungen.

  

 

Was kostet der Vorbereitungskurs?

  

Der Vorbereitungskurs ist kostenlos, wenn Sie sich nach dem Abschluss noch mindestens ein Jahr im Hospizdienst engagieren.

  

 

Wie kann ich mich zum Vorbereitungskurs anmelden?

  

Wir freuen uns, wenn Sie Kontakt zu uns aufnehmen und Ihr Interesse bekunden. Gerne laden wir Sie daraufhin zu einem Gespräch ein und klären alles weitere. Ein Anruf genügt unter der Tel: 030-34 66 30 189.

 

 

Wo finden die Kurse statt?

  

Die stationären Theodorus Hospize befinden sich am Blumberger Damm 231 und in der Turmstraße 21 auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses Moabit. Dort finden auch die Kurse statt.

  

 

Wo findet die ehrenamtliche Arbeit statt?

 

Begleiten bedeutet, dorthin mitzugehen, wohin es die Begleiteten verschlägt. Wir begleiten Menschen zu Hause in ihren Wohnungen und Familien, in Krankenhäusern, Pflegeheimen und in den Hospizen. Deswegen sind die Entfernungen schlecht vorherzusagen. Bei der Koordination der Begleitungen sind wir aber bemüht, die Wegezeiten so kurz wie möglich zu halten. Wege von mehr als 45 Minuten sind die Ausnahme.

 

 

Welche Verpflichtung gehe ich ein? Gibt es einen Vertrag?

 

Ehrenamt ist und bleibt freiwillig. Kein Vertrag kann Sie zu ehrenamtlicher Tätigkeit verpflichten. Allerdings versprechen wir den Sterbenden, dazusein, wenn sie uns brauchen. Wenn Betroffene oder deren Angehörige uns um Hilfe bitten, geben sie uns einen sehr großen Vertrauensvorschuss. Dem gilt es, gerecht zu werden. Das geht nur, wenn wir uns auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter verlassen können. Deswegen sind Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit und Aufrichtigkeit oberstes Gebot.

Wir schließen vor Beginn des Kurses bzw. der Tätigkeit eine schriftliche Vereinbarung, um die Eckpunkte unserer Zusammenarbeit klarzustellen. Den Text erhalten Sie spätestens beim Vorgespräch und müssen ihn vor dem ersten Kursabend unterschrieben haben.

 

 

Wie werden Begleitungen organisiert?

 

Der ambulante Theodorus Hospizdienst wird von hauptamtlichen Koordinatoren geleitet. Diese kümmern sich um die Vorbereitung und Begleitung der Ehrenamtlichen, die Öffentlichkeitsarbeit und vor allem um die Koordination der Begleitungen.

Wenn ein Betroffener um eine Begleitung anfragt, macht der Koordinator zunächst einen Erstbesuch. Dabei wird geklärt, ob die Erwartungen der Betroffenen auch von einem ambulanten Hospizdienst befriedigt werden können oder ob nicht vielleicht andere Hilfen nötig sind. Ebenso wird versucht, den Betroffenen und sein Umfeld so gut wie möglich kennenzulernen. Mit diesem Wissen sucht der Koordinator dann einen passenden ehrenamtlichen Mitarbeiter, der die Begleitung übernehmen kann und möchte. Wann ein Mitarbeiter passend ist und wann nicht, kann nicht pauschal beantwortet werden. Eine Rolle spielen dabei vor allem die Wünsche des Betroffenen und die des Ehrenamtlichen, dessen Erfahrungen und auch die räumliche Entfernung zum Aufenthaltsort des Betroffenen.

Ist ein Ehrenamtlicher gefunden, wird er in die Begleitung eingeführt. Dies kann je nach Erfordernissen durch einen gemeinsamen Besuch beim Betroffenen, ein persönliches oder ein telefonisches Gespräch passieren.

Wie sich die weitere Begleitung gestaltet, in welchem Umfang und mit welchen Inhalten, wird weitgehend zwischen Begleiter und Betroffenen besprochen. Der Hospizdienst macht hier keine Vorgaben. Während einer Begleitung sind die Koordinatoren in schwierigen Situationen und bei Fragen für Betroffene und Begleiter immer erreichbar.

Während einer Begleitung sollten die Begleiter unbedingt regelmäßig an den Gruppentreffen und Supervisionen teilnehmen. Je nach Bedarf können auch zusätzliche Treffen oder Telefongespräche mit dem Koordinator vereinbart werden.

Nach Abschluss einer Begleitung bietet der Hospizdienst ein Abschlussgespräch an, in dem das Erlebte reflektiert werden kann und Vereinbarungen, z. B. über eine Auszeit, getroffen werden.

  

 

Welche Gegenleistungen erhalte ich?

 

Alle, die in der Sterbebegleitung tätig sind, berichten, dass todkranke Menschen wunderbare Lehrmeister des Lebens und Sterbens sind. Sie können tiefe, froh machende Erlebnisse haben und wertvolle Erfahrungen sammeln.

Eigentlich sollte ehrenamtliche Arbeit zumindest keine zusätzlichen Kosten verursachen. Leider kann auch der ambulante Theodorus Hospizdienst das so nicht vollständig umsetzen. Natürlich ist die Mitarbeit, die Teilnahme an den Supervisionen und Gruppentreffen usw. sowohl für Sie als auch für die Betroffenen kostenlos. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten werden zumindest die Fahrtkosten von und zu den Begleitungseinsätzen erstattet. Weitere materielle Gegenleistungen, vor allem seitens der Betroffenen, sind ausgeschlossen.

Die Kursteilnahme ist kostenlos, wenn Sie nach Kursende noch ein Jahr im Hospizdienst mitarbeiten. Genaueres erfahren Sie spätestens im Vorgespräch.

Eine Mitarbeit im Rahmen von MAE-Maßnahmen, Minijobs oder ähnlichen Regelungen ist derzeit nicht möglich.