Aktuelles

02.08.2018

Bildungsausflug in die Apotheke

Am 13.06.2018 waren wir im Rahmen unserer Gesprächsgruppe unseres Beschäftigungs- und Förderbereiches, des Behindertendomizils Haus Pappelhof, in der Pro-Samed Apotheke an der Greifswalder Straße. Diese beliefert uns in der Wohneinrichtung seit vielen Jahren mit Medikamentenblistern. Da wir uns in der Fördergruppe dieses Jahr schwerpunktmäßig mit dem Thema Gesundheit beschäftigen und viele von uns Medikamente bekommen, die uns unterstützen gesund zu bleiben, wollten wir einmal sehen, wo die Medikamente herkommen und wie die Blister hergestellt werden.

Unser erster Eindruck beim Betreten der Apotheke war sehr gut. Sie ist sehr groß, wir konnten uns dort gut mit dem Rollstuhl bewegen. Wir wurden von der Chefin der Apotheke und zwei ihrer Mitarbeiterinnen begrüßt und bekamen zur Erfrischung erst mal ein Glas Wasser.

Danach wurden wir durch den Verkaufsraum der Apotheke geführt und durften auch hinter dem Tresen in die Räumlichkeiten schauen, in denen das Personal viele der Medikamente aufbewahrt. Denn es kann nicht alles im Verkaufsraum stehen. Dort sahen wir große Apothekenschränke und eine große Maschine, die die Medikamente sortierte. Die ApothekerInnen nennen sie auch Roboter. Der Roboter findet aus über 10000 Medikamenten immer das richtige, welches die ApothekerInnen gerade verkaufen möchten. Sie müssen nicht mehr wie früher in den Schubladen danach suchen.

Dann ging es mit dem Fahrstuhl eine Etage höher und wir wurden in die Räumlichkeiten geführt, in denen unsere Medikamente geblistert werden. Von den 270 angestellten MitarbeiterInnen sind allein 30 MitarbeiterInnen dafür zuständig, die Medikamente zu blistern. Das bedeutet, dass die Tabletten, die jeder von uns benötigt, in eine Verpackung sortiert werden, die aus einer Plastikschale mit 5x7 kleinen Schalen besteht und einer Verschalung, worauf man die Bezeichnung Montag bis Sonntag hat und die Verabreichungszeit Nüchtern, Morgens, Mittags, Abends und Nacht hat.

Wir konnten die verschiedenen Arten von Medikamenten anschauen und sahen Tabletten in verschiedenen Formen in ihren Verpackungen, das Pulver in den Kapseln und wie Salbe hergestellt wird.

Unsere vielen Fragen, die wir zuvor in der Gesprächsgruppe intensiv vorbereitet hatten, konnten uns fast alle beantwortet werden und wir wissen jetzt
 

  • wie Tabletten hergestellt werden
  • warum es große und kleine, runde und ovale Tabletten gibt
  • wie unsere Tabletten geblistert werden
  • warum manche Tabletten in Kapselform sind und andere nicht

Die Frage von Bert, seit wann es Tabletten gibt, konnte uns die Chefin nicht auf Anhieb beantworten. Wir nahmen es alle mit Humor und mussten herzlich lachen.

Wir haben es aber herausgefunden. Es gibt die Tabletten seit 175 Jahren und ihr Erfinder ist William Brockedon, der sich die Tablette (Pills) 1843 patentieren ließ. In Deutschland werden seit 1874 Tabletten produziert.

Zum Abschied bekam dann jeder von uns einen Musterblister mit süßen Dragees als Erinnerung und Dankeschön für unser großes Interesse. Wir waren nämlich die erste Gruppe die sich für die Arbeit in der großen Apotheke interessiert hat und sie auch hinter den Kulissen besichtigte. Darüber freuten wir uns sehr und sind ganz stolz auf unser neues Wissen.
 

Artikel verfasst am 13.07.2018 in der Schreibwerkstatt des Beschäftigungs- und Förderbereiches (BFB)

 

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